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KZV Chronik
Kleintierzuchtverein 1930 Steinfurth e.V.


Es war am 15. Februar 1930, als sich im Gasthaus „Darmstädter Hof“ in Steinfurth 17 Männer zusammenfanden, um einen Verein zu gründen. Zu ihnen gehörten Baron Fritz von Löw, Philipp Alban, Wilhelm Jöckel, Karl Guthe, Heinrich Burkard, Jean Philippi, Konrad Philippi, Ludwig Eichelmann, Alex Graulich, Philipp Kalbfleisch, Konrad Rosenbecker, Konrad Schreyer, Heinrich Walter 6., Karl Wetz, Wilhelm Reuter, Kurt Falk und Fritz Koschwanetz.

Als Redner war Herr Kolter vom Bad Nauheimer Verein gekommen. Er informierte die Anwesenden in einem Vortrag über die Geflügelzucht im Allgemeinen und besonders auf dem Lande. Weiterhin erläuterte er den Gründungsvorgang und die Statuten eines zu gründenden Vereines.

Nach den allgemeinen Gesprächen wurde ein provisorischer Vorstand gewählt, dem als 1. Vorsitzender Baron Fritz von Löw, als 2. Vorsitzender Heinrich Müller, als 1. Schriftführer Jean Philippi, als 1. Kassierer Konrad Philippi 6., als Beisitzer Philipp Alban, Wilhelm Jöckel, Karl Guthe und als Vereinsdiener Heinrich Burkard angehörten.

Es wurde beschlossen, dass sich der Verein „GEFLÜGELZUCHTVEREIN STEINFURTH“ nennt.

Bereits in der Versammlung am 16. Oktober 1930 wurde die erste Lokalschau beschlossen, die Anfang des nächsten Jahres stattfinden sollte. Die Ausstellung wurde dann auf den 7. und 8. Februar 1931 im Vereinslokal festgelegt und wurde zu einem beachtenswerten Erfolg.

In der Versammlung des Geflügelzuchtvereines Steinfurth am 28. September 1933 heißt es im Protokoll über einen Besuch der ersten Kreisversammlung in Bad Nauheim, dass durch die nationale Erhebung in den Geflügelzuchtverbänden „ein neuer Geist eingekehrt sei“. Damit war gemeint, dass die neue politische Führung (Nationalsozialismus) Klubs, Verbände und Bezirke auflöst. Es gab nunmehr nur sogenannte „Fachschaften“. Der Reichsverband wurde in „Gaue“ aufgeteilt. Steinfurth gehörte ab dieser Zeit zum Kreis Friedberg im „Gau Hessen“. Weiterhin verzeichnete das Protokoll, dass Arbeitslose dem Verein beitragslos angehören sollen. Ab 1934 wurden Bundesringe ungültig und nur noch Reichsverbandsringe gültig. Außerdem sollte eine nationale Schau in Frankfurt am Main und eine Gauschau in Butzbach stattfinden.

Der bei der Vorstandswahl am 13.01.1934 gewählte Vorstand wurde von der NSDAP nicht anerkannt. Somit bestimmte die Politik das Vereinsleben mit. Der Steinfurther Ortsgruppenleiter der NSDAP bestimmte Heinrich Müller zum neuen Vorsitzenden, der dann in eigener Regie einen neuen Vorstand zusammenstellte. Die Inhaber der Vorstandsposten mussten dem Reichsverband gemeldet und von dort bestätigt werden. Der Beitrag wurde auf 2,50 RM festgelegt und sollte in zwei Raten erhoben werden.

Die vom Reichsverband verordnete „Gleichschaltung“ in der Kleintierzucht führte zu zahllosen Einschränkungen. So wurde die Zucht von etlichen Hühnerrassen staatlich verboten und in der Folge kam es zu zahlreichen Austritten aus dem Verein. Auch von schlechten Besuchen bei den Versammlungen war die Rede. Doch das verbliebene Vereinsleben musste sich offensichtlich mit dem politischen System arrangieren, um weiter existieren zu können. So wurden von den Mitgliedern weiterhin Ausstellungen besucht und mit wechselndem Erfolg eigene Lokalschauen veranstaltet.

Der letzte Eintrag im Protokollbuch vor dem zweiten Weltkrieg stammte von einem Ausbildungslehrgang am 25. März 1939 im Vereinslokal Graulich und von einer Musterberatung am 26. März 1939. Von 1939 bis 1947 ruhte das aktive Vereinsleben. Die Tierzucht diente fortan dem ausschließlichen Zweck, die Familien mit Fleisch und Eiern zu versorgen. Es findet sich während dieser Jahre kein Eintrag im Protokollbuch; der größte Teil der männlichen Mitglieder leistete wohl seinen Kriegsdienst.

Doch die Liebe zu den Tieren und auch das Zugehörigkeitsgefühl zum Verein war nicht erloschen, sondern nur durch die Erlebnisse der Kriegs- und ersten Folgejahre eingeschränkt. Schon bereits am 26. August 1946 gab es eine Anfrage des Kreisverbandes hinsichtlich des Wiederauflebens des Steinfurther Vereines. Doch unter dem Eindruck des Krieges, der neuen unsicheren politischen und auch wirtschaftlichen Entwicklung wagte es noch niemand, ein Amt zu übernehmen.

So erfolgte erst im nächsten Jahr, am 04.01.1947, eine erste Zusammenkunft und somit ein Wiederaufleben des Vereines. Dafür mussten an die zuständigen Stellen der Militärregierung und des Landratsamtes in Friedberg umfangreiche Unterlagen eingereicht werden. Es mussten hierzu 40-seitige Fragebögen in vierfacher Ausfertigung abgegeben werden. Außerdem musste die Vereinsgeschichte von 1933 bis 1945 dargestellt werden. Die Fragebögen bezogen sich auf die Kandidaten für den neuen Vorstand. Vorgesehen waren: Heinrich Walter 6., Wilhelm Jöckel 4., Heinrich Müller, Wilhelm Volp 2., Alex Graulich, Karl Burkard, Hermann Philippi und Philipp Metzler. Das Vereinsvermögen betrug zu dieser Zeit 57,28 RM. Bei dieser Zusammenkunft übernahm Philipp Metzler den kommissarischen Vorsitz und das Amt des Schriftführers. Jakob Ickler wurde als Kassenwart in Aussicht genommen. Es konnten insgesamt 15 Mann für den Vorstand benannt werden. Am 10. Januar 1947 wurde dann der Antrag auf Wiederzulassung des Vereines gestellt. In der nächsten Versammlung am 19. April 1947 wurde der Vereinsbeitrag auf 1,00 RM pro Vierteljahr festgesetzt. Nachdem die Militärbehörden die eingereichten Unterlagen geprüft hatten und die Einstufung der vorgeschlagenen Männer in „Nichtbetroffene“ nach den Entnazifizierungsbestimmungen erfolgt war, konnten die Ämter im Verein wieder besetzt werden. Das Vereinsleben konnte wieder neu beginnen. Der Verein wurde in einer Sitzung am 17. August 1947 in einen „Verein der Kleintierzüchter“ umbenannt, um auch den örtlichen Kaninchenzüchtern (8 Personen) die Möglichkeit einer Mitgliedschaft zu geben. Die Kaninchenzucht wie auch die Geflügelzucht erfolgten nun vornehmlich aus Ernährungsgründen. Die allgemeine Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln war denkbar schlecht, so dass man die Tiere nicht mehr allein zum Liebhaberzweck züchtete. Am 25. August 1947 erfolgte die Aufnahme in den Kreisverband als „KLEINTIER-ZUCHTVEREIN STEINFURTH (H110)“. Im Jahr 1948 hatte der Verein 31 Mitglieder, die Verbindungen zu den Nachbarvereinen wurden neu geknüpft und weiter ausgebaut.

1954 begann man mit den Vorbereitungen für das 25-jährige Jubiläum. Im Protokoll wurde vermerkt, dass der Vereinsabend 1955, der gleichzeitig als Jubiläumsabend galt, gut besucht und ein schöner Erfolg war.

Im Frühjahr 1968 wurde dem Antrag des Kleintierzuchtvereines an die Gemeinde Steinfurth zur Bereitstellung eines Geländes für eine Gemeinschaftsanlage stattgegeben. Es wurde das Grundstück „Am Ried“ mit 3500 qm angeboten und für 30 Jahre an den Verein verpachtet. Damit konnte der Plan des Vereines – eine eigene Zuchtanlage zu bauen – verwirklicht werden. Es wurde dann auch sofort mit der Rodung und den Planierarbeiten begonnen. Bis zum Jahresende waren Zaunpfosten und Zwischenmauern gesetzt. In das Projekt „Ranch“ wurden im Laufe der Jahre ungezählte Arbeitsstunden investiert und viele Einrichtungen in Eigenleistung erstellt. Bis zum Jahresende wurden schon ein Geflügelstall und der Rohbau des Gemeinschaftshauses erstellt. In den nächsten Jahren entstanden immer mehr Häuschen. 1968 wurde für die Vereinsanlage mit der Tierhaltung eine eigene Satzung erstellt. Am 12. Dezember 1970 feierte der Verein sein 40-jähriges Bestehen.

Im Jahre 1991 wurde im Verein der Vorschlag, an das Vereinsheim eine Halle anzubauen, diskutiert. Die vorhandenen Ausstellungskäfige, die noch in der Halle von Hermann Huber untergebracht waren, konnten sodann auf dem Vereinsgelände gelagert werden. Im gleichen Jahr wurde eine Bau-Voranfrage gemacht und dann am 30.09.1992 ein Bauantrag eingereicht. Alle zuständigen Ämter stimmten dem Bauvorhaben zu. Von der zuständigen Landwirtschaftsbehörde kam jedoch eine Ablehnung und der Rechtsweg musste eingeleitet werden. Durch eine Änderung des Hessischen Naturschutzgesetzes wurde später die Möglichkeit geschaffen, dem Antrag zuzustimmen. Nachdem die Klage beim Verwaltungsgericht zurückgezogen wurde, konnte im Mai 1995 ein erneuter Bauantrag eingereicht werden, der dann auch genehmigt wurde. Somit wurde ein langer bürokratischer Fall beendet. Im August 1996 konnte endlich die Fertigstellung der Halle gefeiert werden. Auf der Zuchtanlage konnte 1995 der schon lange in Aussicht genommene Stromanschluss durch die OVAG realisiert werden. Dies wurde möglich, weil sich die benachbarte Rosenschule an dem Projekt beteiligte und die Stadt Bad Nauheim einen ansehnlichen Zuschuss dazu gab. Im März konnte auf der Anlage das erste Mal das Licht eingeschaltet und das Telefon benutzt sowie alle Tierhäuser an das Stromnetz angeschlossen werden. Mit dem Stromanschluss war es jetzt auch möglich, eine Alarmanlage zu installieren, um eventuellen Einbrüchen zu begegnen. Am 03. November 1995 wurde auf einer außerordentlichen Generalversammlung die Eintragung in das Vereinsregister beschlossen.

2005 konnte das 75-jährige Vereinsjubiläum begangen werden. In den folgenden Jahren beteiligte sich der Verein am hessischen Zuchtanlagenwettbewerb für Kleintierzuchtanlagen, wobei der KZV Steinfurth im letzten Wettbewerb, den das Hessische Landesamt ausgeschrieben hatte, den 1. Platz belegte.

Ein jährlich ausgerichtetes Ranchfest sowie unsere Geflügelschauen und die Teilnahme am Rosenfest gehören traditionell zu unserem aktiven Vereinsleben.

Ab 2012 hat der Verein begonnen, durch Umbaumaßnahmen der vorhandenen Terrasse die Kleintierzuchtanlage zu einem Mittelpunkt des Ortsgeschehens für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen.

Daten des KZV 1930 Steinfurth e.V.

Gründungsdatum: 15. Februar 1930 Aktuelle Mitgliederzahl: 138 Jugendliche Mitglieder: 11

Führender Vorstand

1. Vorsitzender Marco Hofmann, Ahornweg 9, 61231 Bad Nauheim/Wisselsh.

2. Vorsitzender Jürgen Walter, Im Rosenthal 5, 61231 Bad Nauheim/Wisselsh.

Kassiererin Angelika Thönges, Alte Schulstr. 32, 61231 Bad Nauheim/Stf.

1. Schriftführer Silke Agel, Steinfurther Haupstr. 118, 61231 Bad Nauheim/Stf.

Unsere neue Web-Seite, die weltweit schon über dreihunderttausend mal besucht wurde und die professionell gepflegt wird, finden sie unter: KZV 1930 Steinfurth
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